Anton Lehmden - Sein Reich der Fantasie

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Anton Lehmden - Sein Reich der Fantasie

Schloss Deutschkreutz und Anton Lehmden – Ein Leben für die Kunst

Der Maler Anton Lehmden, ein Meister des „Phantastischen Realismus“, verstarb 2018. Schlossseiten hatte 2016 die einzigartige Gelegenheit, ihn persönlich in seinem Zuhause, dem Schloss Deutschkreutz, zu besuchen. Dieses beeindruckende Bauwerk im Mittelburgenland ist nicht nur ein Denkmal seiner Kunst, sondern auch ein Zeugnis seines unermüdlichen Schaffensgeistes.

Ein Schloss voller Geschichte und Fantasie

1966 erwarb Anton Lehmden das damals stark verfallene Schloss Deutschkreutz und verliebte sich auf den ersten Blick in dessen Potenzial. Mit viel Hingabe und künstlerischem Fingerspitzengefühl hauchte er den Gemäuern neues Leben ein. Ursprünglich im Jahr 1625 von den ungarischen Grafen Nádasdy im Stil der italienischen Renaissance erbaut, beeindruckt das Schloss durch seine prachtvollen Stuckdecken, eine Kapelle mit Spitzbogenfenstern und Maßwerk sowie den weitläufigen Innenhof mit Arkadengängen.

Lehmden machte das Schloss nicht nur zu seinem Lebensmittelpunkt, sondern auch zu einer Inspirationsquelle für seine Kunst. Vögel, Fische, Insekten und Fantasiewesen, die seine Gemälde bevölkern, finden sich in den liebevoll gestalteten Details der Räume wieder: bemalte Glasfenster, Kachelöfen mit seinen Motiven, marmorierte Wände und Böden, aus denen scheinbar Bäume und Wolken wachsen.

Kunst und Leben im Einklang

Die Kunst Anton Lehmdens spiegelt die Vielfalt seiner Eindrücke wider: Kindheitserinnerungen, Kriegstraumata und literarische Inspirationen wie das babylonische Epos „Gilgamesch“ oder die Geschichte der Arche Noah. Sein kreatives Schaffen füllte das Schloss – Raum um Raum war von seinen Werken geprägt, die er oft über Jahre hinweg überarbeitete. Trotz Anfragen berühmter Interessenten wie Friedensreich Hundertwasser oder Bob Dylan konnte sich Lehmden nur schwer von seinen Bildern trennen.

Im Sommer erwachte das Schloss zu einem kulturellen Zentrum. Lesungen, Konzerte und Workshops, organisiert von Lehmdens Tochter Barbara, brachten Leben in die historischen Mauern. Besucher hatten die Möglichkeit, die einzigartige Atmosphäre zu erleben und den Geist des Künstlers zu spüren.

Ein Ort der Erinnerung

Schloss Deutschkreutz bleibt auch nach Anton Lehmdens Tod ein lebendiges Denkmal seines Lebenswerks. Seine Kunst und seine Vision, die Vergangenheit mit der Gegenwart zu verbinden, sind in jeder Ecke des Schlosses spürbar. Das Anwesen ist nicht nur ein Zeugnis der glanzvollen Geschichte des Mittelburgenlands, sondern auch ein Symbol für die transformative Kraft von Kreativität und Leidenschaft.

Wir blicken mit Dankbarkeit auf unseren Besuch im Jahr 2016 zurück, als wir die Möglichkeit hatten, den Künstler in seinem Refugium zu treffen. Seine Energie, sein Humor und seine Liebe zur Kunst waren ansteckend.

Anton Lehmden hinterlässt ein Erbe, das weit über seine Bilder hinausgeht – ein Ort, der Besucher inspiriert und die Magie des Phantastischen Realismus bewahrt.

Weitere Informationen und aktuelle Veranstaltungen: 

www.schlossdeutschkreutz.at