Historische Pracht und kultureller Glanz

Hoch über der Ebene des Tullnerfelds thront das imposante Schloss Stetteldorf. Schon von weitem ist die markante Silhouette des historischen Bauwerks sichtbar, das sich an der Wagramkante erhebt. Das Schloss, auch als Juliusburg bekannt, wurde 1582 von Julius II. Graf Hardegg erbaut und begeistert heute mit seiner beeindruckenden Geschichte, kulturellen Highlights und einer aufwändigen Restaurierung, die es in neuem Glanz erstrahlen lässt.

Eine bewegte Geschichte

Am 4. September 1683 beherbergte Schloss Stetteldorf Herzog Karl von Lothringen und weitere Adelige, die hier Kriegsrat hielten, um ein Entsatzheer zur Befreiung Wiens von der Türkenbelagerung aufzustellen. Das Schloss hat viele bedeutende Persönlichkeiten beherbergt, darunter Prinz Eugen von Savoyen, und seine wechselvolle Geschichte spiegelt sich in jedem Detail wider.
Nach dem Krieg fiel das Anwesen in einen traurigen Zustand, bis Georg Stradiot, ein direkter Nachfahre der ursprünglichen Besitzerfamilie, es 1978 übernahm. Mit unermüdlichem Engagement begann er, das Schloss und die umliegenden Gebäude zu restaurieren. Dabei kämpfte er gegen die Spuren von Zeit, Feuchtigkeit und Zerstörung durch sowjetische Besatzungstruppen.

Das Schloss heute

Schloss Stetteldorf ist ein Ort, an dem Geschichte und Kultur lebendig werden. Die Restaurierungsarbeiten umfassen jedes Detail: vom zweistöckigen Keller mit seiner Weinpresse und einem 20 Meter tiefen Brunnen bis hin zu den aufwändig restaurierten Freskensälen mit Malereien aus dem Jahr 1770.

Besonders eindrucksvoll ist das Hochzeitsportal, ein Werk des Architekten Johann Lucas von Hildebrandt, sowie die restaurierte Schlosskapelle im Sobieski-Trakt, die 2012 in neuem Glanz erstrahlte. Auch der Renaissancegarten und die historische Rohrmühle, die aktuell noch als Ruine erhalten ist, sollen künftig wiederhergestellt werden.

Ein Ort für Kunst und Begegnungen

Seit 2011 öffnen Georg und Brigitte Stradiot die Tore des Schlosses für kulturelle Veranstaltungen. Unter dem Titel "Stetteldorfer Akzente" finden hier Konzerte, Ausstellungen und Lesungen statt. Die Stradiots verbinden dabei historische Authentizität mit zeitgenössischer Kunst. Zu den Höhepunkten zählt die Präsentation ihres eigenen Weins, eines Grünen Veltliners, der bei geselligen Zusammenkünften kredenzt wird.

Brigitte Stradiot, eine Schweizer Opernsängerin und Gesangsdozentin, sieht Schloss Stetteldorf als Begegnungsort für Kunst, Kultur und Genuss. Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie das Schloss zu einem Ort gemacht, an dem Gäste verweilen, nachdenken und die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart erleben können.

Ein Blick in die Zukunft

Mit viel Liebe zum Detail und dem unermüdlichen Einsatz von Fachleuten bleibt die Arbeit an Schloss Stetteldorf ein fortwährendes Projekt. Doch Georg Stradiot denkt bereits an die nächsten Jahrhunderte: In den kommenden Jahren soll das Anwesen in eine kulturelle Stiftung umgewandelt werden, um es auch zukünftigen Generationen als Ort der Kunst und Geschichte zu erhalten.

Schloss Stetteldorf ist mehr als nur ein Bauwerk – es ist ein lebendiges Stück Geschichte, ein kulturelles Zentrum und ein Symbol für den unermüdlichen Einsatz, historische Werte zu bewahren. Ein Besuch lohnt sich, nicht nur für Geschichtsinteressierte, sondern für alle, die die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart erleben möchten.

Für mehr Informationen:

Schloss Stetteldorf am Wagram

Unter dem Titel "Stetteldorfer Akzente" finden während

der Sommermonate Kulturevents mit Musik,

Literatur, bildender Kunst bis zu Architektur statt.

Die Prunkräume und der Innenhof sind auch für private

Veranstaltungen mietbar.

E-Mail: office(at)gvs-holding.at